Unsere Lage - 

Klimawandel als globale Bedrohung


  • Die gemessenen globalen Temperaturen steigen – in besorgniserregender Analogie zum Emissionsverhalten - beschleunigt an


  • Die anhaltende Verbrennung fossiler Energieträger heizt unsere hauchdünne Atmosphäre auf (Treibhauseffekt


  • Die Erwärmungen führen zu Eisschmelze, Meereserwärmung und -anstieg, Permafrostauftauen etc.


  • Sekundäre Effekte (insbes. Methanausgasung aus Permafrostböden, Abnahme von Eisflächen) führen zu fatalen Kettenreaktionen


  • Veränderungen von biologischen und geophysikalischen Kreisläufen sind erkennbare Folgen (Lebensraumverlust, Artenverlust,…)


  • Zum ersten Mal in der Geschichte unserer Erde hat eine einzige Lebensform die globalen Rahmenbedingen durch ihr eigenes Handeln so verändert, dass ein fundamentales und auch auf andere Lebensformen wirksames Zukunftsrisiko entstanden ist 


  • Die „kinetische Energie“ des Klimawandels wird durch unser Handeln (fortlaufend übertragene Energie) noch immer täglich größer 


  • Wissenschafter warnen: Unumkehrbare Kipp-Punkte werden bei Nichthandeln in absehbarer Zeit (ca. 2035 bis 2050 (?)) erreicht!

  Temperaturdiagramm von Wien (1775 bis 2017)

  (eine beschleunigte Temperaturzunahme ist erkennbar!)


  Datenquelle: Annual temperatures in Vienna from 1775-2017   
 (appeared on front page of Wiener Zeitung)

  https://www.climate-lab-book.ac.uk/2018/warming-stripes/ 

...und reichen unsere Anstrengungen aus?


Das erklärte österreichische Ziel der zu 100% erneuerbaren Stromversorgung bis 2030 ist gut, misst aber dem bedeutend größeren Anteil des fossilen Energieverbrauches im Ausmaß von derzeit 58% des jährlichen Energieverbrauches zu wenig Bedeutung bei.

Derzeit beträgt der Anteil von Strom am nationalen Endenergieverbrauch 21% (Stand 2019; Quelle: Statistik Austria und E-Control). Rund 24% davon werden thermisch (fossil und sonstige) erzeugt.

Dies bedeutet, dass mit dem erklärten 2030er-Ziel gerade einmal 5% (=0,21 x 0,24) des nationalen Endenergiebedarfes umfasst sind. 

Die fast 12-fache Menge an fossilen Energieträgern bleibt nach dieser Rechnung weiterhin bestehen und ist bis 2030 nicht erfasst!

Wann lösen wir diese noch schwierigere Aufgabe? 

Die vielfach zitierten Anstrengungen zur Stärkung des öffentlicher Verkehrs, des regionalen Einkaufes, zur Dämmung und Ökologisierung von Gebäuden etc. können unterstützend wirken, lösen aber diese extrem schwierige Aufgabe keineswegs.

Energie- und Stromerzeugungsmix in Österreich
Bild- und Datenquelle: Statistik Austria 2019 und E-Control 2019

Wichtige Anmerkung: 
Es handelt sich bei den Angaben um den Endverbrauch von Energie. 
Der erforderliche Rohstoffeinsatz ist insbesondere bei fossilen Energieträgern (Öl, Gas, Kohle) aufgrund des schlechten Wirkungsgrades noch deutlich ungünstiger verteilt.

 

Anmerkung:
Österreich wird hier nur als stellvertretendes Beispiel genannt und besitzt sogar schon eine überdurchschnittlich gute erneuerbare Energieversorgung (Österreichs Versorgung basiert "nur" zu etwa 58% auf fossilen Energieträgern; Weltweit beträgt dieser fossile Anteil mehr als 80 % (!!!))

Es gilt dabei aber auch zu beachten, dass insbesondere der Import von Gütern jeglicher Art, die in weit entfernten Gebieten "billig" produziert und über Tausende von Kilometern angeliefert werden, unseren nationalen Energieverbrauch und unsere Emissionen nur "im Rand des eigenen Tellers" beschönigen. 

Ein kleines Beispiel: Importierter Stahl oder Zement aus entfernten Ländern emittiert in der dortigen Produktion meist mehr Luftschadstoffe als hierzulande. Diese Emissionen finden aber in unserer nationalen Emissionsbilanz keine Beachtung. Exportierte Produkte aus Österreich schlagen sich jedoch zur Gänze in unserer CO2-Bilanz nieder. 

Dies bedeutet, dass zur Vermeidung einer weiteren Produktionsverlagerung in "emissionsfreundliche" und entfernte Regionen die Klimakrise nur im möglichst internationalen Schulterschluss bekämpft werden kann. 

Dabei sind im Sinne der umfassenden Konfliktvorbeugung Aspekte fairer Entwicklungsmöglichkeiten für ärmere Länder im Auge zu behalten.

Können wir diesen tagtäglich schwerer und schneller werdenden „Zug“ noch rechtzeitig bremsen?